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Acht Mal Deutscher Meister
von ESC-Planegg
Der Traum vom Titel ist perfekt. Mit einem 3:2-Sieg im Halbfinale gegen Memmingen sowie einem 4:1 im Finale gegen Berlin darf sich der ESC Planegg zum achten Mal Deutscher Meister nennen.
Am Ende flogen die Schläger und Helme. Mit einem 4:1-Finalsieg gegen die Eisbären Juniors Berlin hat sich der ESC Planegg gestern Nachmittag zum achten Mal die Deutsche Meisterschaft gesichert. „Es war ein Hammer-Spiel“, schwärmte Kapitänin Mona Pink nach der Gala-Vorstellung ihres Teams gegen einen furiosen Rivalen von der Spree, der im Halbfinale den Top-Favoriten ERC Ingolstadt mit 2:1 ausgeschaltet hatte. „Die haben das ganze Wochenende eine überragende Mannschaftsleistung gebracht“, lobte Pink.
Aber auch ihr Team erreichte in beiden Begegnungen das Limit. Vor allem im Halbfinale gegen den ECDC Memmingen waren die Pinguine gefordert. Der 3:2-Erfolg gegen den Erzrivalen aus dem Allgäu war insbesondere Franziska Albl zu verdanken, die an beiden Tagen bravourös hielt. Denn auch im Finale zermürbte sie die gefährlichen Angriffsreihen der Berlinerinnen mit ihren Paraden. „Es ist einfach Wahnsinn, das Ding zu holen“, sagte die Torfrau des ESC nach dem ersten Titelgewinn seit 2017.
Zunächst schien es im Endspiel so, als würden die Eisbären unmittelbar an ihre Leistung gegen der ERC Ingolstadt anknüpfen. Doch sorgte Planeggs Kerstin Spielberger nach sieben Minuten für einen ersten Dämpfer beim Gegner. Auf Zuspiel von Janina Fuchs gelang der Stürmerin die Führung für den ESC. „Die Mannschaft war heiß“, erkannte Sportchef Michael Lehmann bei seinem Team den unbedingten Willen zum Titelgewinn. Danach kontrollierte Planegg das Geschehen, bis Justine Reyes in die Kühlbox musste. Berlin bekam wieder Oberwasser und schnupperte am Ausgleich. Die beste Chance bot sich Theresa Knutson per Penalty. Doch pflückte Albl deren Schuss in aller Seelenruhe aus der Luft.
Fortan rückte Justine Reyes zunehmend in den Fokus. Der Amerikanerin boten sich vier ausgezeichnete Gelegenheiten, um die Führung auszubauen. Das nötige Fortune, das ihr verwehrt blieb, hatte dann ihre Landsfrau Jacyn Reeves, die später zur besten Spielerin der Partie gekürt wurde. Elf Sekunden waren in zweiten Drittel noch auf der Uhr, als sie – wohlgemerkt in Unterzahl – trocken einnetzte. Wie man eine Überzahl richtig ausspielt, demonstrierten die Pinguine gleich zu Beginn des dritten Durchgangs. Reyes sorgte bei einem Konter mit dem 3:0 für die Vorentscheidung. Lucie Geelhaar brachte Berlin zwar noch einmal heran, doch der Treffer änderte nichts daran, dass dem Underdog nun merklich die Kräfte schwanden. Planegg hatte alles im Griff und stellte durch Spielberger schon bald den alten Drei-Tore-Abstand wieder her.
Es war eine Leistung, der nahtlos an die Vorstellung aus der Vorschlussrunde gegen Memmingen anknüpfte. Als sich Franziska Albl nach der Partie die Auszeichnung für die beste Spielerin ihrer Mannschaft abholte, durfte sich das gesamte Team geehrt fühlen. Die Torhüterin des ESC ließ von insgesamt 34 Schüssen nur zwei passieren. Dass sich die Zahl der Versuche in Grenzen hielt, war vor allem ihren Vorderleuten zu verdanken, die in der Defensive über sich hinaus wuchsen. Insgesamt sechs Mal mussten die Pinguine eine Unterzahl gegen den Tabellendritten der Vorrunde verkraften, ohne dabei einen Gegentreffer zu kassieren. „Es war der ausschlaggebende Punkt, dass wir in Unterzahl eine extrem starke Leistung gezeigt haben“, betonte Sportchef Lehmann.
Die kompakte Defensive allein hätte allerdings nicht ausgereicht, um das Halbfinale zu gewinnen. Planegg nutzte seine Möglichkeiten eiskalt aus. Als die Pinguine zu Beginn des zweiten Drittels erstmals zwei Spielerinnen mehr auf dem Eis hatten, stocherte Julia Zorn die Scheibe zum 1:0 ins gegnerische Netz. Nach dem postwendenden Ausgleich blieb der ESC unbeeindruckt und holte nur sechs Minuten später zum Gegenschlag aus. Franziska Feldmeier fuhr mit der Scheibe hinter dem Tor herum und fand Janina Fuchs freistehend in der Mitte – 2:1. Nicht einmal eine Minute später landete der Rekordmeister den nächsten Wirkungstreffer. Julia Zorn bediente mit einem sensationellen Pass aus dem eigenen Drittel Justine Reyes. Die Amerikanerin hatte freie Bahn, umkurvte Nationaltorhüterin Jennifer Harß und schob den Puck zum 3:1 ein. Trotzdem wurde es noch einmal spannend als Lena Schurr eine Viertelstunde vor dem Ende den erneuten Anschluss erzielte. Kapitänin Pink räumte ein: „Das glückliche Ende war auf unserer Seite.“ Und – noch viel wichtiger: am Ende auch der Meistertitel.
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 15.03.2021
Foto: DEB
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