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Angriffsmaschine kommt nicht in Fahrt
von ESC-Planegg
Auch im neuen Jahr bleiben die Probleme von Benjamin Hinterstocker die alten. Beim Nations Cup in Füssen hat das Team des Fraueneishockey-Bundestrainers drei glatte Pleiten kassiert. Nur einen einzigen Treffer brachte seine Mannschaft in 180 Minuten zustande. „Vor allem müssen wir einen Weg finden, Tore zu erzielen“, wiederholte sich der Coach nach den beiden Gruppenspielen gegen Schweden und die Schweiz. Die „Tre Kronors“ hatten das DEB-Team mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) abgefertigt, die Eidgenossinnen es beim 4:0 (1:0, 3:0, 0:0) noch einen Tick deftiger gemacht.
Dabei hatte Hinterstocker mit den Pinguinen Julia Zorn, Bernadette Karpf, Franziska Feldmeier und Yvonne Rothemund die gefährlichste Offensive der Bundesliga in Füssen parat. Gegen die Schweiz stieß dann noch Kerstin Spielberger hinzu, die ihre Verletzung auskuriert hatte. Gegen Schweden schossen die Deutschen in der gesamten Begegnung nur viermal auf den gegnerischen Kasten. Feldmeier scheiterte im zweiten Drittel beim Stand von 0:2 mit einem Alleingang. Allerdings machte auch die deutsche Defensive den Schwedinnen das Leben schwer. Nur zehn Schüsse gaben diese auf den Kasten von Jennifer Harss ab, präsentierten sich dabei aber recht konsequent. Fanny Rask, Anna Borgqvist und Johanna Fällmann gelangen die Tore für die Tre Kronors.
Gegen die Schweiz wollte Hinterstocker deshalb eine „effektivere Leistung“ von seiner Mannschaft sehen. Aber die enttäuschte ihn erneut. Spielberger und Zorn besaßen nach dem 0:1 von Isabell Waidacher gute Möglichkeiten zum Ausgleich. Aber sie trafen ebenso wenig wie nach der ersten Drittelpause Feldmeier. Nachdem sich der Rivale das Treiben der Deutschen ein wenig angesehen hatte, holte er zur Entscheidung aus. Lara Stalder, Alina Müller und Evelina Raselli besiegelten innerhalb von nur acht Minuten die zweite Pleite der Deutschen.
Im Spiel um Platz fünf traf die Mannschaft von Benjamin Hinterstocker auf Kanada, das sich zuvor zwei Niederlagen gegen Finnland (2:3) und Russland (3:4) abgeholt hatte. Immerhin gelang den Deutschen durch Julia Zorn auf Vorlage von Spielberger und Nina Kamenik das erste Tor im Turnier. Einen Einfluss auf die Partie nahm der Treffer aber nicht, letztlich gewann der Favorit mit 5:1 (1:0, 3:1, 1:0). Die Nordamerikanerinnen führten durch Sophie Shirley, Brooke Stacey und Amy Potomak schon mit 3:0, ehe Zorn der frühzeitige Ehrentreffer gelang. Franziska Albl vom ESC lieferte im Gehäuse eine starke Partie ab, konnte aber zwei weitere Gegentreffer von Potomak und Loren Gabel nicht verhindern.
„Die einzelnen Spielerinnen haben einen Schritt nach vorne machen können“, sagte Hinterstocker und zog ein positives Fazit, ohne noch einmal die Abschlussschwäche seines Ensembles zu thematisieren. Der Bundestrainer kann es sich leicht machen. „Unser Ziel ist weiterhin die Weltmeisterschaft 2019.“ Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang ist seine Mannschaft nicht vertreten. Dafür aber die fünf anderen Kontrahenten beim Nations Cup, von denen Russland das Endspiel gegen Schweden mit 4:1 für sich entschied.
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 10.01.2018
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