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Der erste Deutsche Corona Eishockey-Meister
von ESC-Planegg
Voriges Jahr erwischte die Pandemie die deutschen Eishockey-Frauen zur Unzeit. Sie hatten gerade das erste Match ihrer auf maximal drei Partien veranschlagten Finalserie hinter sich gebracht, als das öffentliche Leben heruntergefahren und jeglicher Sportbetrieb eingestellt wurde. Die Kollegen von der DEL hatten wenigstens ihre Hauptrunde zu Ende bringen können. Für die Frauen war die ungeklärte Situation sportlich unbefriedigend.
Doch sie sind gut durch die erste vollständige Saison im Zeichen von Corona gekommen. Am Wochenende kürten sie in Füssen den Deutschen Meister 2021. Es ist der ESC Planegg-Würmtal, der in der Bubble des Bundesleistungszentrums in einem Final-Four-Turnier ermittelt wurde. Der erste Titel im deutschen Eishockey seit Ausbruch der Corona-Krise war der achte für die Planeggerinnen, bei allen Erfolgen dabei waren Julia Zorn und Monika Pink. Die 38-jährige Pink, seit 2006 mit Planegg-Würmtals erster Mannschaft auf dem Eis, sagte: „Jedes Mal ist es ein Hammer. Das Team wieder formen und gewinnen.“ Die starke Torhüterin Franziska Albl (im Bild mit Theresa Knutson, Berlin, und Janina Fuchs), meinte: „Jede Meisterschaft ist besonders und gerade nach so einem Jahr mit all den Schwierigkeiten, ist es einfach Wahnsinn, das Ding dann zu holen.“ In der Bundesliga war Ingolstadt das beste Team gewesen, schied beim Final Four aber im Halbfinale überraschend gegen die Eisbären Berlin, den Tabellenvierten, aus.
Die Berlinerinnen waren die Überraschung des Füssener Turniers und eigentlich der gesamten Saison. Das junge Team hatte größeren Stress als die anderen sechs Clubs der Liga. Es durfte zwar auf eigenem Eis trainieren, Spielbetrieb war in Berlin aber verboten. Daher trug man die Heimspiele alle auswärts aus. Das führte zu intensiver Reisetätigkeit, da in der Frauen-Bundesliga in der Regel am Samstag und Sonntag gespielt wird. Abfahrt am Samstag um 4 Uhr, Rückkehr am späten Sonntagabend. „Das merkt man unter der Woche dann schon. Das war nicht einfach für uns, aber wir haben das Beste draus gemacht. Und wir waren froh, überhaupt spielen zu dürfen“, sagte Kapitänin Anna-Maria Nickisch dem Portal sportfrauen.net.
gük/Foto: Peter Schatz München Merkur 16.03.2021
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