„Wir brauchen noch einen Punkt zu Platz zwei“, beschwört Matthias Fritsche seine Mannschaft vor den beiden Vergleichen am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (11.15 Uhr) in der Grafinger Scheune gegen die Düsseldorfer EG. Die eindringliche Mahnung an seine Akteure ist nachvollziehbar. „Die machen einen super Job“, lobt der Coach den Gegner. Der Aufsteiger vom Rhein nimmt in dieser Saison den fünften Platz in der Bundesliga-Tabelle ein und hat höher eingeschätzte Teams wie Berlin und Mannheim deutlich hinter sich gelassen. „Man darf die nicht unterschätzen“, warnt der Coach deshalb sein Ensemble, „die werden versuchen, uns das Leben schwer zu machen.“

Am vergangenen Wochenende hat Spitzenreiter Memmingen unliebsame Erfahrung mit dem Neuling gemacht und wäre fast ausgerutscht. Auch den Pinguinen ist es in Düsseldorf nicht gut ergangenen. Zwar fuhren sie die sechs Punkte ein, doch Fritsche wird es sich überlegen, ob er gegen die Rheinländerinnen noch einmal zu viele Experimente wagt. Allerdings hat sich sein Mut damals auch bezahlt gemacht. Julia Zorn, Kerstin Spielberger und Franziska Feldmeier, die gegen die DEG zum ersten Mal miteinander kombinierten, überzeugten den Übungsleiter so sehr, dass er die Reihe nicht mehr auseinander nahm. Auch Bundestrainer Benjamin Hinterstocker setzte das Trio in dieser Formation fortan in der Nationalmannschaft ein. Am Wochenende kann Fritsche wieder auf den gefährlichsten Sturm der gesamten Liga zurückgreifen. Auch sonst plagen ihn keine personellen Probleme, sieht man einmal von Larissa Eicher und Luisa Kaiser ab, die sich krank gemeldet haben. Die Routiniers Kathrin Lehmann und Mona Pink sind dagegen wieder mit von der Partie.

Am liebsten würde Fritsche sechs Punkte gegen den Tabellenfünften einfahren, um den Abstand auf Branchenprimus Memmingen nicht zu groß werden zu lassen. Dem bietet sich am Wochenende die Chance, die Meisterschaft perfekt zu machen. Schlusslicht Langenhagen, das bisher in dieser Saison nicht einen einzigen Punkt geholt hat, wird die Allgäuer von diesem Unternehmen kaum abhalten können.

Autor : Christian Heinrich  Münhcner Merkur   02.03.2018