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Eulen fordern Pinguine im Benefizspiel

von ESC-Planegg

Männer gegen Frauen, Hobby-Truppe gegen Bundesliga. Der erstmalige Vergleich zwischen dem EC und dem ESC Planegg bedient manche Klischees. Tatsächlich werben beide Klubs für sich und ihren Sport.

Wie man die Favoritenrolle am besten gleich weiterreicht, weiß Erwin Eckl nur zu gut. „Normalerweise haben wir keine Chance“, ist der Vorsitzende des EC Planegg-Geisenbrunn überzeugt. Am Sonntag (Spielbeginn 18.30 Uhr) trifft sein Eishockey-Team auf dem Eiswunder am Feodor-Lynen-Gymnasium auf keinen geringeren Gegner als die Damen des Lokalrivalen ESC Planegg.

„Da bekommt die Planegger Bevölkerung die Chance, sich beide Teams einmal anschauen zu können“, sagt Micha Rabeneck. Der Jugendbeauftragte der Gemeinde Planegg hat die Begegnung als Benefizspiel organisiert. Der Eintritt in Höhe von fünf Euro kommt der sozialen Initiative „Fieberfee“ Würmtal zugute, die sich darum kümmert, berufstätige Eltern zu entlasten, wenn ihre Kinder krank sind.

Das erste Wintergame im Würmtal bedeutet für die beiden Vereine eine Premiere. Noch nie standen sie sich in einer Partie gegenüber. Denn der EC fristet momentan in der Münchner Eishockey-Liga sein Dasein. Einst spielte der Klub in der Bayernliga, nun reicht es gerade noch zur Teilnahme an einer Hobbyrunde. In der 2. Liga dümpeln die „Eulen“ momentan auf dem letzten Tabellenplatz. „Das ist eine gute Truppe“, lobt Eckl die insgesamt 31 Akteure, unter denen sich mit Corinna Lenz auch eine Dame befindet.

Beim ESC spielen dagegen nur Frauen – und das auf hohem Niveau, was den Vergleich mit dem EC zum Kampf der Geschlechter stilisiert. Die Pinguine haben sich in den vergangenen Jahren zum Deutschen Rekordmeister gemausert und sind mit einigen Nationalspielerinnen bestückt. Allerdings weiß im Ort kaum jemand um die Klasse des aktuellen Bundesliga-Zweiten. ESC-Präsident Klaus Wüst betrachtet das Spiel deshalb auch als Gelegenheit, „dass die Leute mal sehen, was die Mädels so alles können“. Ein bisschen improvisieren müssen beide Klubs schon, damit die Partie in der Heimat überhaupt stattfinden kann. Das Eiswunder ist ungefähr ein Viertel kleiner als eine genormte Spielfläche.

„Das Spiel setzt ein Zeichen für den Stellenwert des Eishockeys in Planegg“, sagt Patrick Kaszo. Den Teamchef der Eulen quält allerdings das Problem, dass seine Mannschaft keinen Nachwuchs besitzt. Ohne eine vernünftige eigene Eisfläche können keine Kinder und Jugendliche gewonnen werden. Beim ESC ist es im Prinzip nicht anders. Für Kaszo ist es deshalb eine „gute Idee“, im eigenen Ort zu spielen.

Autor  Christian Heinrich    Münchner Merkur     18.01.2018

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