News

Europäischer Pokal als Training für die Bundesliga

von ESC-Planegg

ESC Planegg will EWHL Supercup dazu nutzen, an den zuletzt vermehrt aufgetretenen Fehlern in der Defensive zu arbeiten.

Der EWHL Supercup ist nicht die schlechteste Erfindung. Während der Sommerpause liefert er den neun teilnehmenden europäischen Fraueneishockey-Mannschaften einen triftigen Grund, sich bei hohen äußeren Temperaturen aufs Eis zu begeben. Und im Herbst hilft er, die Lücken zu stopfen, die der Spielplan in der Bundesliga für das eine oder andere Team bereithält. So bleibt dem ESC Planegg eine Pause verwehrt. Statt in der Bundesliga messen sich die Pinguine am Samstag (17 Uhr) in der Grafinger Scheune im Supercup mit den Austrian Eagles Select.

„Das ist ideal für uns“, sagt Matthias Fritsche. Der Trainer der Pinguine nutzt den Wettbewerb auf kontinentaler Ebene dazu, all die Fehler im Spiel seines Teams auszumerzen, die sich am vergangenen Wochenende im Bundesliga-Spitzenspiel gegen den ECDC Memmingen offenbarten (wir berichteten). Feilen möchte der Coach vor allem am Umschaltspiel, „damit wir nicht mehr so konteranfällig sind“. Gegen die Allgäuer vergaßen die Pinguine des Öfteren die Absicherung nach hinten, als sie nach vorne stürmten. Die Folge waren einige vermeidbare Treffer, die großen Anteil an der ersten Saisonpleite hatten. Gerne würde der Coach in der Liga an diesen Feinheiten tüfteln. Aber das ist schwierig, weil einige Mannschaften gar nicht über das Niveau verfügen, den ESC mit schnellem Konterspiel auszumanövrieren. Im Supercup ist das kein Problem. Die Austrian Eagles dümpeln zwar nur auf dem letzten Platz der Rangliste, aber sie weisen nur sechs Punkte weniger als der ESC auf, der sich momentan an vierter Stelle behauptet. „Ich lege auf die Platzierung wenig Wert“, meint Fritsche. Da es seinem Kollegen aus Salzburg wohl auch nicht viel anders ergeht, erwartet die Pinguine wieder einmal ein Spiel auf Augenhöhe.

Das wird einigen Aufschluss liefern, ob die Abwehr des deutschen Rekordmeisters mit Corie Jacobson wieder gefestigter ist. Die Kanadierin ist inzwischen aus den USA heimgekehrt, wo sie den Ring für den Gewinn der amerikanischen Meisterschaft verliehen bekam. Mit ihr bekommt Fritsche eine Verteidigerin mit schnellem Antritt und gutem Auge zurück. Ein echtes Comeback feiert Celina Haider. Nachdem sie sich in der Vorbereitung den Daumen gebrochen hatte, verpasste sie bisher alle Spiele in der Bundesliga. Seit einer Woche befindet sich die Angreiferin wieder im Training. „Wir wollen sie mal ausprobieren“, so Fritsche. Die Mittelstürmerin kann in dieser Saison noch von großem Wert für sein Team sein. „Von der Sorte haben wir nicht so viele“, gibt der Coach zu. Während Haider wieder gesund ist, wird Katharina Gerstmeir noch ein paar Wochen an ihrem gebrochenen Daumen laborieren.

Autor: Christian Heinrich   Münchner Merkur  24.10.2017

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.