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Im Pokal nicht frisch genug

von ESC-Planegg

Im Pokal nicht frisch genug

Klaus Wüst hätte die Saison am liebsten mit dem Double gekrönt, doch das Pokalfinale in Memmingen mündete in eine große Enttäuschung. „Die anderen waren einfach besser“, sagte der ESC-Präsident. Klar mit 6:2 (1:1, 5:0, 0:1) behielt der ECDC im Finale die Oberhand über die Pinguine.

Vor allem das zweite Drittel war eine Demütigung für den Deutschen Meister. Fünf Gegentore in einem Abschnitt machten deutlich, dass dem ESC am Ende der Saison einfach die nötige Frische fehlt, um gegen eine Mannschaft auf Augenhöhe zu bestehen. Das ist mittlerweile nichts Neues mehr und Teil des Japan-Traumas, das sich über die Mannschaft gelegt hat. Seit der verpatzten Olympia-Qualifikation fehlt den Nationalspielerinnen des ESC der Elan, sich gegenüber gleichwertigen Gegnern durchzusetzen.

Diese Entwicklung nahm ihren Lauf mit der Pleite im EWHL-Pokal gegen Bratislava, setzte sich fort mit der Niederlage in Ingolstadt und mündete nun gegen Memmingen in ein Desaster. Eine Halbzeit hielten die Pinguine noch mit und glichen durch Julia Zorn den frühen Rückstand aus. Aber im zweiten Abschnitt wurde es dann richtig bitter für den Favoriten. Wüst brachte den Unterschied zwischen seiner Mannschaft und dem ECDC auf den Punkt. „Memmingen besteht aus Franziska Albl und den beiden Ausländerinnen.“ Die Pinguine fanden im zweiten Durchgang kein Rezept mehr, um die Nationaltorhüterin zu überwinden. Auf der anderen Seite konterte der Pokalverteidiger Planegg einfach aus. Jennifer More, die schon für das 1:0 verantwortlich zeichnete, erzielte ebenso zwei Treffer wie Shannon Stewart.

Damit demonstrierten Memmingens Nordamerikanerinnen, dass sie in der Lage sind, alleine Spiele zu entscheiden, während sich Planeggs Spielerinnen aus Übersee, Caitlin Hewes und Brittany Berisoff nicht vom Gros ihrer Mannschaft abhoben. Die beiden weiteren Treffer erzielte Ex-Pinguin Manuela Anwander und Nicola Eisenschmid. Beim Stand von 1:5 erlöste Trainer Michael Lehmann endlich Lena Schuster, die im Tor einen immer nervöseren Eindruck machte. „Ich hätte sie schon vorher rausgetan“, sagte Wüst, der fand, dass die Einwechslung von Julia Graunke zu spät erfolgte.

Zu retten war in diesem Moment nichts mehr. Graunke kassierte kurz vor dem Drittelende noch den Treffer zum 1:6, konnte im letzten Abschnitt ihren Kasten aber sauber halten. Der begann für die Pinguine gleich vielversprechend mit dem 2:6 von Franziska Feldmeier, aber eine echte Aufholjagd kam nicht mehr zustande.

Das Endspiel war kein Vergleich zum Halbfinale, in dem die Pinguine am Vortag gegen Bergkamen eine seriöse Vorstellung abgeliefert hatten. Bereits nach acht Minuten stand der am Ende mühelose 5:0 (3:0, 0:0, 2:0)-Sieg gegen die Westfalen fest. Brittany Berisoff besorgte schon nach vier Minuten die Führung, die Franziska Feldmeier und Theresa Wagner weiter ausbauten. „Das war lässig“, so Wüst. Nach einem ereignislosen Mittelabschnitt machten die Pinguine alles klar. Julia Zorn und Monika Pink schraubten das Ergebnis auf 5:0 und nährten die Hoffnung auf ein erfolgreiches Finale. Zumal Memmingen im zweiten Halbfinale nur knapp 2:1 gegen den ERC Ingolstadt gewonnen hatte.

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