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Julia Zorn erfolgreichste Scorerin der Bundesliga

von ESC-Planegg

Julia Zorn wird zurzeit oft gefragt, ob sie sich noch über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft freuen könne. Siebenmal hat die 27-Jährige schon den Titel mit dem ESC Planegg in der Frauen-Bundesliga geholt, einmal mit den Junioren des EC Peiting. Aber das siebte Championat war für die Stürmerin eines mit Sternchen. „Die Liga war stark in diesem Jahr“, sagt sie.

Mit den Pinguinen, dem ERC Ingolstadt und dem ECDC Memmingen besaßen am vorletzten Spieltag noch drei Mannschaften die Chance, am Ende ganz oben zu stehen. So eine Konstellation hatte es seit Jahren schon nicht mehr gegeben.

Dass schließlich der ESC triumphierte, hat auch etwas mit Zorns Leistung im Angriff zu tun. Mit 56 Punkten war sie in dieser Saison die erfolgreichste Spielerin in der Scorerwertung. Das ist an sich schon etwas Besonderes, denn normalerweise stehen in dieser Rubrik stets die Akteure aus Nordamerika ganz oben. Aber es gab in den abgelaufenen 24 Begegnungen keine Rivalin, die mehr Tore (27) erzielte oder mehr Vorlagen (29) leistete als die Planeggerin. Für Zorn selbst, die sich weniger um Zahlen und Statistiken kümmert, war diese Bilanz nahezu bedeutungslos. „Da gewinne ich lieber 20 000 Mal die Deutsche Meisterschaft, als dass ich die goldene Ananas gewinne, weil ich ganz oben stehe.“

In erster Linie sieht Zorn ihr Treiben auf dem Eis nicht als Selbstzweck, sondern als Dienst für die Mannschaft. Insofern ist es klar, dass sie ohne ihre Mitstreiterinnen nicht erfolgreichste Scorerin hätte werden können. In erster Linie war das Sophie Kratzer, die über die gesamte Saison an ihrer Seite in der ersten Reihe durchspielte und am Ende mit 42 Zählern (17/26), den viertgrößten Ertrag von allen Spielerinnen der Liga erwirtschaftete. Platz drei im Planegger Paradeblock teilten sich über das Jahr hinweg Theresa Wagner (7/16) und Kerstin Spielberger (7/8), die es gemeinsam auf 38 Punkte brachten.

Bei insgesamt 147 Saisontoren sahnte aber nicht nur die erste Reihe kräftig ab. Brittany Berisoff (27) belegte Rang zwölf und Franziska Feldmeier (26) in ihrer ersten kompletten Saison bei den Pinguinen Rang 13. Danach folgen mit Theresa Wagner (23), Bernadette Karpf (22) und Bettina Evers (21) drei weitere Spielerinnen des Deutschen Meisters auf den Positionen 17 bis 19. Damit zählt der ESC unter den sieben Bundesligisten auch die meisten Spielerinnen unter den Top 20.

Dass ihr Team in einer schwierigen Saison mit zahlreichen Verletzten und einem Trainerwechsel am Ende solch glänzende Werte und einen Titel aufweist, führt Zorn nicht nur auf die individuelle Stärke, sondern vor allem auf den großen Teamgeist zurück. „Das zeigt den Charakter der Mannschaft und des ganzen Umfelds.“ Und das ist für sie viel mehr wert, als die goldene Ananas für die gefährlichste Spielerin zu gewinnen.

Autor und Bild: Christian Heinrich  Mümchner Merkur 23.03.2017

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