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Matchball für die Pinguine
von ESC-Planegg
Warum sollte Michael Lehmann das M-Wort nicht in den Mund nehmen? Zwei Wochen vor dem Ende der Bundesliga-Saison ist die Tabellensituation so klar, dass der Trainer des ESC Planegg ruhigen Gewissens vom Titel sprechen kann. „Wir wissen, dass wir um die Meisterschaft spielen“, sagt der Coach vor der drittletzten Partie seines Teams in dieser Runde.
Die Macher des Spielplans, die oft kritisiert wurden, scheinen doch alles richtig gemacht zu haben. Zum Abschluss der Saison treten die vier besten deutschen Teams fast ausschließlich gegen einander an. Mehr Spannung im Titelkampf geht fast nicht mehr, sieht man einmal davon ab, dass der EC Bergkamen als Vierter mit 29 Punkten keine Chance mehr besitzt, die Trophäe zu ergattern. Ganz anders sieht es für das Spitzentrio aus, das fleißig gepunktet hat. Mit 57 Punkten aus 21 Begegnungen führen die Pinguine die Rangliste an. Zweiter ist der ECDC Memmingen (21/51), Dritter der ERC Ingolstadt (20/51).
„Wir haben gute Karten“, sagt Lehmann über die hervorragende Ausgangsposition seiner Eishockeyspielerinnen. Denn die beiden direkten Verfolger müssen an den kommenden Wochenenden gleich dreimal gegeneinander antreten. Schon am Samstag steigt das erste Duell der zwei Rivalen in Ingolstadt, während es am Sonntag (17.15 Uhr) zum Kräftemessen zwischen dem ERC und Planegg kommt. Es ist der erste Matchball für den Klassenprimus. „Am besten drei Punkte holen und direkt die Meisterschaft einfahren“, so Lehmann. Schließlich weiß niemand, was auf der Zielgeraden der Saison noch passiert.
Seine Mannschaft darf am letzten Spieltag zu den Bären nach Bergkamen. Wie hart man im Westfälischen arbeiten muss, um die Punkte zu erhalten, hat zuletzt der ERC Ingolstadt erfahren, der knapp 1:0 gewann.
Es sind viele Fragen, die die Pinguine nach Ingolstadt begleiten. Ist es nun ein Vorteil oder ein Nachteil für Ingolstadt, dass es schon am Samstag gegen Memmingen ran muss? Hat der ERC dann ein Spiel in den Knochen oder einfach den besseren Rhythmus? „Wir müssen unser Bestes geben und uns auf uns konzentrieren“, erklärt Lehmann, der sich auf keine Spekulationen einlassen will. Dass sein Team vor Wochenfrist in Bratislava zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt im November verloren hat, betrachtet er nicht als Störfaktor. „Das hat uns nicht geschadet.“ Seine Mannschaft ist für Ingolstadt gerüstet. Nur Celina Haider, die sich einen Virus eingefangen hat, und Theresa Wagner, die sich eine Blase gelaufen hat, fallen aus. „Wir haben einen guten Kader“, sagt Lehmann, zuversichtlich, dass sein Team die Verluste kompensieren kann. Denn alle anderen Akteure sind fit. „Wir müssen nur unseren Job machen“, sagt der Coach, der von seinen Spielerinnen keine Wunderdinge erwartet, sondern nur ganz normale, engagierte Arbeit. Anders bringt man es ohnehin nicht zur Meisterschaft.
Autor: Christian Heinrich MM 04.03.2017 Bild: CH. Heinrich
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