News
Offener Schlagabtausch mit Torfestival
von ESC-Planegg
EISHOCKEY - ESC Planegg gewinnt gegen die Mad Dogs Mannheim 9:0 und 5:1
Den 9:0 (4:0, 3:0, 2:0)- und den 5:1 (2:1, 2:0, 2:0)-Erfolg in Mannheim wollte Klaus Wüst nicht unkommentiert stehen lassen. „Es ging nicht um die Meisterschaft“, stellte der Vorsitzende des ESC Planegg klar, es habe sich nur um zwei normale Spiele in der Vorsaison handelte. Allerdings wollte er nicht verheimlichen, dass er das Treiben seiner Eishockey-Damen mit innerem Genuss verfolgte. Gegen die Mad Dogs zeigte der deutsche Rekordmeister, was in ihm steckt, wenn er seine spielerischen Qualitäten aufs Eis bringt.
Dass es dazu kam, war auch den Kurpfälzerinnen geschuldet, die sich nicht darauf beschränkten, nur das eigene Gehäuse zu verrammeln, sondern den offenen Schlagabtausch suchten. „Wir tun uns schwer, wenn vier vor dem Tor rumliegen“, sagte Wüst. Sein Team bekommt Probleme, wenn der Gegner wie jüngst Bergkamen nur Beton anrührt. Mannheim wollte dagegen die Partie gewinnen und trat in der Offensive selbstbewusst auf. Entsprechend hoch fiel die Torausbeute aus. Der 9:0-Erfolg aus dem ersten Spiel war der höchste Erfolg, den eine Mannschaft in dieser Saison in der gesamten Liga erreichte.
Dass er nicht noch höher ausfiel, lag auch an den ungeschriebenen Gesetzen bei den Pinguinen. Die Schützin des zehnten Tores muss immer ein Kabinenfest spendieren. Vielleicht war das auch der Grund, warum die letzten zwölf Minuten der Partie ereignislos verliefen. Vielleicht sparen seine Spielerinnen aber auch ihr Geld für ganz andere Feten. Auch Wüst muss sich so langsam überlegen, was er seinen Damen nach dem Ende der Saison kredenzen will.
In der ersten Partie gegen Mannheim überragte die zweite Reihe mit sechs Toren. Theresa Wagner (3), Justine Reyes (1), Franziska Feldmeier (1) und Verteidigerin Anna Fiegert erledigten die Mad Dogs praktisch alleine. „Es war vieles gut, aber nicht alles perfekt“, sagte Michael Lehmann zu. Trotz der Torflut bestand für den Sportlichen Leiter noch Verbesserungsbedarf. Er legte vor allem Wert auf die scheinbaren Nebensächlichkeiten. Luisa Kaiser erzielte nach einer schwierigen Saison endlich wieder einen Treffer. Aber auch Julia Zorn war nach langer Verletzungspause wie schon gegen Bergkamen erneut mit einem Doppelpack zur Stelle.
In der zweiten Partie fehlte dem ESC dann die letzte Konzentration. „Wir waren nicht mehr bei 100 Prozent“, monierte Lehmann. Nach dem frühen Rückstand durch Theresa Knutson drehten Jacyn Reeves (2), Wagner, Reyes und Kerstin Spielberger noch das Spiel. „Es waren richtig schöne Tore dabei“, lobte Wüst. Aber es ging noch nicht um die Meisterschaft. hch
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 14.01.2020
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.