ESC Planegg klarer Favorit in Hannover

 In der vergangenen Woche hat sich Matthias Fritsche im Training ziemlich einsam gefühlt. Weil Bernadette Karpf, Yvonne Rothemund, Celina Haider und Kerstin Spielberger auf dem Lehrgang der Deutschen Fraueneishockey-Nationalmannschaft in Füssen weilten (wir berichteten), konnte der Trainer des ESC Planegg nur mit einer Handvoll Spielerinnen arbeiten. Der spärliche Besuch bei den Übungseinheiten war der treffende Vorgeschmack auf die beiden Bundesligaspiele am Samstag (20 Uhr) und Sonntag (12.40 Uhr) bei den Hannover Indians. Gerade einmal zehn Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen kann der Coach für das Kräftemessen mit den Niedersachsen aufbieten. Fritsche muss auf Angreiferin Theresa Wagner verzichten, die sich den Fuß verdreht hat. „Das wird nicht gehen“, sagt er. Abgesagt hat ihm auch Silia Kaiser, die an diesem Wochenende an der Universität eingespannt ist.

Normaleweise sind das bedenkliche Voraussetzungen, um in Hannover einen Doppelsieg zu verbuchen. Schon in Bergkamen wurde den Pinguinen ihr schmaler Kader zum Verhängnis. Im zweiten Spiel gegen die Bären hatten sie nicht mehr genug zuzusetzen, nachdem sie das erste noch für sich entschieden hatten. Fritsche erwartet jedoch gegen die Indians, dass sich sein Team in beiden Vergleichen behaupten kann. Der Tabellenletzte knüpfte zum Saisonauftakt gegen die Mad Dogs Mannheim schon wieder an die Leistungen aus der vergangenen Saison an, als er die Runde ebenfalls auf dem letzten Platz abschloss.

An einen Selbstläufer glaubt Fritsche aber nicht, weiß er doch, wie sehr zwei Spiele in kurzer Zeit seinem dezimierten Team an die Substanz gehen. „Wenn wir clever unser System spielen, dann sparen wir uns auch Kraft“, meint er. Das heißt, die Scheibe laufen zu lassen und sich nicht zu sehr in Einzelaktionen zu verstricken. hch

Autor:  Christian Heinrich    Münchner Merkur    12.10.2018