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Pinguine-Kantersieg in der Bundesliga: Psychologisch wichtig
von ESC-Planegg
Michael Lehmann gibt sich Mühe, irgendein Haar in der Suppe zu finden. Natürlich war der Sportliche Leiter des ESC Planegg über das 7:0 (3:0, 2:0, 2:0) seiner Eishockey-Damen im oberbayerischen Derby gegen den ERC Ingolstadt begeistert, aber irgendwie schien ihm dieses eindeutige Ergebnis nicht in den Kram zu passen. „Wir haben gut gespielt, aber nicht sehr gut“, sagte Lehmann. Die Zurückhaltung war auch angebracht, da beide Mannschaften in den Play-offs höchstwahrscheinlich wieder aufeinandertreffen. Da kann es schon wieder ganz anders laufen, zumal die beiden ersten Begegnungen bis zum Schluss hart umkämpft gewesen waren. Natürlich wusste Lehmann, dass die jüngste Pleite dem Rivalen von der Donau noch einiges Kopfzerbrechen bereiten wird. „Psychologisch war das schon wichtig“, gab der Sportchef zu. Nach den Pleiten in Berlin und gegen Mannheim war die Niederlage gegen Planegg schon der dritte Dämpfer für die Panther in jüngster Zeit. Dabei schien der Tabellendritte der Bundesliga das Momentum eigentlich auf seiner Seite zu haben. Während der Woche war der überraschende Wechsel von Celina Haider von Planegg nach Ingolstadt bekannt geworden. Die Stürmerin feierte gegen ihre ehemaligen Mannschaftskameradinnen ihre Premiere für den ERC. Die hätte eigentlich in Glanz und Gloria enden sollen. Haider wollte unbedingt einen Sieg gegen die Pinguine landen, nun schlich sie mit ihrem neuen Team gedemütigt vom Eis. „Mir ist keine einzige Spielerin von Ingolstadt aufgefallen“, meinte Lehmann in demonstrativer Gelassenheit. Neben Haider waren bei den Gästen noch sieben ehemalige Pinguine vertreten. Am auffälligsten agierte noch Dominique Quint, als sie nach 27 Minuten ihren Platz im Gehäuse des ERC räumte. Zu diesem Zeitpunkt führte Planegg bereits mit 5:0. Bereits im ersten Drittel hatten Jacyn Reeves, Justine Reyes und Theresa Wagner mit ihren Toren dem Gegner den Zahn gezogen. Kurz nach dem Seitenwechsel schraubten Julia Zorn und Luisa Kaiser das Ergebnis weiter in die Höhe. „Zwei, drei Tore sind zu leicht gefallen“, stellte Lehmann klar. Erst im letzten Drittel wurde aus einem eindeutigen ein ausgeglichenes Spiel. Es brannte jedoch nichts mehr an, weshalb der ESC zum siebten Mal in dieser Saison kein Gegentor kassierte. Mit ihrem zweiten Treffer baute Reeves des Vorsprung sogar noch aus. Kathrin Lehmann sorgte für den Endstand. hch
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 22.01.2020
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