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Pinguine nur Gast bei der Meisterparty
von ESC-Planegg
Matthias Fritsche verneigte sich voller Bewunderung. „Das ist schon brutal, wie sie das immer wieder schafft“, lobte der Trainer des ESC Planegg Taylor Day. Die Stürmerin des ECDC Memmingen bescherte seiner Mannschaft einen bitteren Tag. Zum Abschluss der Saison 2017/18 fertigte sie die Pinguine fast im Alleingang ab. Sechs Treffer gingen bei der schmerzhaften 2:7-Pleite (2:1, 0:3, 0:3) auf ihr Konto. „Sie macht ihren Job“, sagte Fritsche beinahe resignierend.
Der Coach hatte sich das letzte Saisonspiel sicherlich anders vorgestellt. Bei der Meisterschaftsfeier der Memminger wollten er und seine Mannschaft nicht als ohnmächtiger Spielball dienen. Zu sehr brannten dem Tabellenzweiten die beiden jüngsten 1:5-Heimpleiten gegen die Allgäuerinnen auf der Seele. Aber auch der vierte Vergleich der bayerischen Rivalen in dieser Spielzeit ging an das Team aus Schwaben.
Das brach in dieser Runde alle Bestmarken. Nur zwei Punkte gab der neue Titelträger in insgesamt 28 Partien verlustig. Mit 182 Treffern erzielte er die meisten Tore und kassierte mit 38 auch die wenigsten. Auch in der Scorerwertung stieg eine Memmingerin am letzten Spieltag zur Nummer eins auf: Mit 89 Punkten sammelte Day einen mehr als Julia Zorn, die bis dato die Liste angeführt hatte. „Memmingen ist eine Mannschaft, die definitiv ihre Arbeit macht“, meinte Fritsche.
Sein eigenes Team hatte in dieser Saison nicht weniger investiert. Und es war im ersten Drittel nahe dran, dem Meister die Party zu vermasseln. Zwar hatte Day die Gastgeberinnen früh in Führung gebracht, doch Kerstin Spielberger und Julia Zorn drehten auf einmal die Begegnung. „Wir haben gezeigt, dass es geht“, so Fritsche. Allerdings währte diese Phase nur einen Durchgang lang. Im zweiten Abschnitt begann die Day-Show erst so richtig und um die Pinguine wurde es finstere Nacht. Mit einem lupenreinen Hattrick brachte die Kanadierin die Gastgeberinnen mit 4:2 in Front. Allerdings profitierte sie bei ihren Treffern auch von den Entscheidungen der Unparteiischen, die Fritsche als „sehr seltsam“ titulierte. Auszusetzen gab es an den Toren jedoch nichts. „Das hat sie superclever gespielt“, sagte der ESC-Coach.
Seine eigene Mannschaft musste im letzten Drittel alle gebotene Vorsicht über Bord werfen, um die drohende Niederlage noch abzuwenden, und öffnete die Deckung. Als dann noch Theresa Wagner wegen einer Verletzung am Ellenbogen ausfiel, nahm die Niederlage vollends ihren Lauf. Day erzielte noch zwei weitere Treffer und Nicola Eisenschmid einen.
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 13.03.2018
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