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Rang zwei wackelt nur noch theoretisch
von ESC-Planegg
Der ESC Planegg hat Verfolger ERC Ingolstadt im Spitzenspiel der Fraueneishockey-Bundesliga mit 3:1 abgefertigt und ist vom zweiten Platz fast nicht mehr zu verdrängen. Zuvor hatten die Pinguine gegen den SC Langenhagen ein Torfestival gefeiert.
Als die ersten Gratulanten kamen, reagierte Matthias Fritsche noch sehr reserviert. „Ich möchte erst den einen Punkt abwarten, den wir noch holen müssen“, belehrte der Trainer des ESC Planegg all diejenigen, die ihn vorzeitig zur Vizemeisterschaft beglückwünschen wollten. Dass seine Mannschaft den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga noch einbüßt, ist in den ausstehenden drei Partien gegen Düsseldorf (2) und Memmingen allerdings nicht zu befürchten. Mit zwei Siegen am vergangenen Wochenende haben die Pinguine kräftig dabei mitgewirkt, dass die Konkurrenz nicht allzu viel Blut leckt.
Während das 15:1 (5:1, 5:0, 5:0) gegen den Tabellenletzten SC Langenhagen über den Rang einer Pflichtaufgabe nicht hinauskam, besaß das 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) gegen den ERC Ingolstadt schon größere Bedeutung. Der Tabellendritte, der mit einem Erfolg in der Grafinger Scheune das Rennen um den zweiten Platz noch einmal hätte spannend machen können, wurde klar in seine Schranken verwiesen. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, sagte der Coach. Vier Siege gegen die Panther gelangen in dieser Saison nicht einmal Spitzenreiter Memmingen.
Im oberbayerischen Derby bot der deutsche Rekordmeister eine seiner stärksten Leistungen in dieser Spielzeit. 17 Sekunden waren gerade einmal absolviert, als es zum ersten Mal im Kasten des ERC klingelte: Kerstin Spielberger traf nach Vorlage von Franziska Feldmeier. Der Treffer zeigte Wirkung. Der ERC fand im ersten Drittel überhaupt nicht statt, während sich die Pinguine zahlreiche hochkarätige Chancen erwirtschafteten. „Die brauchen sich nicht zu beschweren, wenn es 4:0 steht“, meinte Fritsche. Nach 20 Minuten lautete die Schussstatistik 13:5 für sein Team.
Auch im zweiten Abschnitt dominierten die Planeggerinnen zunächst das Geschehen. Da die Abwehr konzentriert arbeitete, blieben Chancen für den Gegner erst einmal Mangelware. Erst in der Schlussphase kam der Gegner stärker auf und erzielte eineinhalb Minuten vor der Drittelpause durch Andrea Lanzl den Ausgleich. Im Schlussabschnitt fanden die Pinguine wieder zu alter Stärke zurück. Kathrin Lehmann belohnte den ESC mit dem 2:1 auf Zuspiel von Jennifer Schuster und Celina Haider. Als der Gegner in den letzten Sekunden alles riskierte und den Torwart vom Eis nahm, machte Spielberger auf Pass von Julia Zorn und Feldmeier alles klar.
So viel Spannung bot die Partie gegen Langenhagen nicht. Die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen, als der krasse Außenseiter nach acht Minuten durch Melissa Ames in Führung ging. „Wir haben gewarnt, dass man die ernst nehmen muss“, sagte Fritsche, der die Überheblichkeit seiner Mannschaft kritisierte. Der Gegentreffer aber war heilsam. Die Pinguine erwachten aus ihrer Lethargie und sorgten durch fünf Treffer von Zorn, Haider, Elizabeth Scala (2) und Spielberger noch im ersten Drittel für klare Verhältnisse.
Nach der Pause setzte sich das Scheibenschießen nahtlos fort. Spielberger, Schuster, Zorn (2) und Bernadette Karpf trieben das Ergebnis in zweistellige Dimensionen. Zorn mit ihren Treffern vier und fünf, Spielberger, Karpf und zum Abschluss Mona Pink sorgten schließlich für den Endstand von 15:1. Die meisten Assists sammelten Feldmeier (6), Spielberger (5), Rothemund (4) und Wagner (3).
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 27.02.2018
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