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Routinierte Allrounderin für die Pinguine
von ESC-Planegg
Sybille Kretzschmar wechselt vom ERC Ingolstadt zum ESC Planegg
Planegg – Bis dato ist es eine Einbahnstraße gewesen: Knapp ein Dutzend Spielerinnen verlor der ESC Planegg in den vergangenen Jahren an den ERC Ingolstadt. Warum der Bundesligarivale von der Donau so anziehend für viele Eishockeyspielerinnen ist, darüber zerbrechen sie sich vor den Toren von München noch immer den Kopf. Sportlich gab es für die Panther in den vergangenen Jahren nie etwas zu holen, obwohl der Kader ständig aufgerüstet wurde. In diesem Sommer gibt es jedoch etwas Balsam auf die geschundene Planegger Seele. Sybille Kretzschmar hat sich dafür entschieden, in der kommenden Saison das Trikot des deutschen Rekordmeisters zu tragen.
„Es ist ein erfreuliches Zeichen, dass es auch einen Weg von Ingolstadt nach Planegg gibt“, sagt Michael Lehmann. Der Teammanager des ESC schätzt die gebürtige Görlitzerin, die im September 36 Jahre alt wird, als „sehr erfahrene Spielerin“. Die ehemalige Nationalstürmerin kam in ihrer 20-jährigen Karriere schon viel herum. Meist bewegte sie sich im süddeutschen Raum. 2003 spielte sie für den ERC Sonthofen, danach fünf Jahre für den ECDC Memmingen. 2009 schloss sich Kretzschmar dem SC Riessersee an, den sie erst fünf Jahre später wieder verließ. Danach war sie drei Jahre für Ingolstadt im Einsatz. Nach einem einjährigen Intermezzo bei der Düsseldorfer EG kehrte sie wieder zu den Panthern zurück. In ihrer Laufbahn absolvierte die Angreiferin 350 Spiele, erzielte dabei 87 Tore und bereitete weitere 117 Treffer vor. In der vergangenen Saison netzte sie in 20 Begegnungen für den ERC viermal ein und leistete sieben Assists.
Dass sie jetzt noch einmal wechselt, liegt auch daran, dass die Panther mit aller Macht ihre erste Meisterschaft einfahren wollen. „Sie muss sich in Ingolstadt einem brutalen Konkurrenzkampf stellen“, sagt Lehmann. Auf einen Stammplatz kann Kretzschmar nicht hoffen, was ihre Lage nicht verbessert. Schließlich muss sie zwischen ihrem Wohnort Füssen und Ingolstadt ständig hin- und herpendeln. „Ich glaube nicht, dass sie diesen Aufwand betreibt, um in Ingolstadt auf der Bank zu sitzen“, so Lehmann. Die Pinguine gewinnen mit ihr nicht nur eine erfahrene, sondern auch eine flexibel einsetzbare Spielerin. Kretzschmar kann in der Offensive wirbeln und versteht es auch zu verteidigen. Ein Platz im Kader des ESC dürfte sich für sie finden.
Autor: Christian Heinrich Münchner Merkur 04.07.2020
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