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Schwache Generalprobe der Pinguine
von ESC-Planegg
Immerhin war kein Stau auf der Autobahn, und so kamen die Pinguine nicht allzu spät in der Nacht nach Hause. Es gab auch wenig, was den ESC Planegg in Düsseldorf gehalten hätte. Beide Partien gegen den Aufsteiger gewann der Titelverteidiger der Frauneishockey-Bundesliga mit 6:1 (3:0, 1:1, 2:0) und 3:2 (2:1, 0:0, 1:1), aber mit Ruhm bekleckerte er sich nicht. „Wir haben uns schwergetan“, sagte Matthias Fritsche. Der Trainer war heilfroh, dass mit der Reise ins Rheinland die letzte lange Fahrt in dieser Saison abgeschlossen war. Zu viele Körner hatten seine Spielerinnen auf den Straßen des Landes gelassen. „Man hat schon gemerkt, dass dies in den Knochen steckt“, meinte er. Vor allem für die Nationalspielerinnen war der Stress groß. Nach dem Turnier in Russland ging es in Bergkamen, Berlin und Düsseldorf weiter.
Seit einem Monat sind die Pinguine am Wochenende nicht mehr Zuhause bei ihren Familien. Hinzu kam, dass Fritsche das Kräftemessen mit dem Neuling dazu nutzte, noch einige Varianten zu testen. Am kommenden Wochenende trifft der ESC auf Verfolger Memmingen. Gehen die beiden Spiele verloren, ist das Thema Meisterschaft bereits am ersten Adventswochenende abgehakt.
Und so probierte Fritsche einiges aus: Franziska Feldmeier kam in den Genuss, gemeinsam mit Kerstin Spielberger und Julia Zorn in der ersten Reihe zu agieren. Für die Mittelstürmerin zahlte sich die Umstellung aus. Ein Tor und zwei Assists gelangen ihr in der ersten Begegnung, zwei Vorlagen waren es in der zweiten. Gemessen an den Möglichkeiten war die Ausbeute des aktuellen Branchenführers jedoch bescheiden. 41 Mal schossen die Pinguine in der ersten Partie auf den gegnerischen Kasten. Aber nur Julia Zorn (2), Elizabeth Scala, Kerstin Spielberger, Katharina Gerstmeir und Feldmeier waren in der Lage, die gegnerische Torfrau zu überwinden. Dabei hinterließen die Düsseldorferinnen keinen besonders kompakten Eindruck. „Da hat nur wenig gepasst“, gab Fritsche zu.
Im zweiten Kräftemessen wurde es noch schlimmer. Wieder verzeichnete sein Team 41 Versuche, aber am Ende waren es nur Spielberger und Zorn (2), die die Scheibe im gegnerischen Gehäuse unterbrachten. „Die beiden sind gut drauf“, sagte der Coach. Die schwache Abschlussquote des deutschen Rekordmeisters führte der Trainer auf Düsseldorfs Torfrau Sally Klöser zurück, die das Spiel ihres Lebens machte. „Sie hat es immer wieder geschafft, etwas dazwischen zu bringen.“ In ihrem Windschatten steigerten sich auch ihre Mitstreiterinnen zu einer starken Leistung. 28 Mal zielte die DEG auf den Kasten von Franziska Albl, die ausreichend Gelegenheit erhielt, sich bei ihrem zweiten Saisoneinsatz für den ESC auszuzeichnen. „Die haben wie ausgewechselt gespielt“, so Fritsche über den Gegner, „die haben richtiges Eishockey gespielt“. Von seinen Spielerinnen erwartet er das am kommenden Wochenende gegen Memmingen auch.
Autor Christian Heinrich Münchner Merkur 28.11.217
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