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Vorzeitige Weihnachtsferien für die Pinguine

von ESC-Planegg

Planeggs nächster Gegner Düsseldorf zieht sein Team aus der Bundesliga zurück

Die Pinguine gehen vorzeitig in die Weihnachtsferien. Da sich die Düsseldorfer EG aus dem laufenden Spielbetrieb der Damen-Eishockey-Bundesliga zurückzog, ist der Tabellenführer am vierten Advent spielfrei. „Jetzt sind wir nur noch sechs Mannschaften in der Bundesliga“, kommentierte Klaus Wüst den Rückzug der Rheinländerinnen.

Der Vorsitzende des ESC Planegg hatte den Exodus der DEG schon kommen sehen. In den vergangenen Wochen vollzog sich die schleichende Auflösung der Mannschaft, die neben einigen Akteuren auch ihren Trainer verlor. Vor einer Woche konnte der Tabellenletzte in der Partie bei den Bergkamener Bären nur noch neun Feldspielerinnen und eine Torhüterin aufbieten. Wüst sieht durch den Rückzug der Düsseldorferinnen auch das in der Bundesliga praktizierte System infrage gestellt. „Ein Verein aus der DEL kauft sich eine Damen-Mannschaft und macht dann nicht mehr viel.“ Der Präsident des ESC stellt fest, dass Frauen-Eishockey über die Proficlubs nur alibimäßig betrieben wird. Vor der DEG hatten sich bereits vor Saisonbeginn die Hannover Scorpions aus dem Spielbetrieb abgemeldet. Auf der Landkarte des deutschen Damen-Eishockeys halten sich nur noch sechs Standorte. Berlin, Mannheim und Ingolstadt haben einen DEL-Klub im Rücken, Bergkamen, Memmingen und Planegg besitzen dagegen keine Anbindung an den professionellen Sport.

Inzwischen hat sich eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Bundesliga entwickelt. Die drei bayerischen Vereine machen die Meisterschaft unter sich aus, die andere Hälfte spielt ein bisschen mit. „Frauen-Eishockey ist überall das fünfte Rad am Wagen“, erneuert Wüst seine Kritik. Der Sport wird in der Bundesrepublik nicht ernsthaft genug betrieben. Der Ober-Pinguin vermisst vor allem schlüssige Konzepte und tatkräftige Unternehmer. „Da ist nirgends einer da, der das richtig in die Hand nimmt.“ Ob es in den Landesligen Vereine gibt, die das sportliche und wirtschaftliche Potenzial haben, in der ersten Liga mitzuspielen, ist ungewiss. Mit dem Eishockey in Düsseldorf ist auch der Standort Duisburg verschwunden, woher die DEG einen großen Teil ihrer Mannschaft rekrutiert hat. Noch unklar ist, ob alle Spiele der DEG annulliert oder mit 5:0 für den Gegner gewertet werden. Den Pinguinen, die die beiden Auswärtsbegegnungen am Rhein mit 14:0 und 13:1 gewonnen haben, drohen so 27 Tore verlustig zugehen. Das zieht vor allem Konsequenzen für die Scorer-Wertung nach sich.  hch

Autor: Christian Heinrich  Münchner Merkur 12.12.2019

Klaus Wüst sieht die Entwicklung im Damen-Eishockey kritisch.

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