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Michael Lehmann gibt sich Mühe, irgendein Haar in der Suppe zu finden. Natürlich war der Sportliche Leiter des ESC Planegg über das 7:0 (3:0, 2:0, 2:0) seiner Eishockey-Damen im oberbayerischen Derby gegen den ERC Ingolstadt begeistert, aber irgendwie schien ihm dieses eindeutige Ergebnis nicht in den Kram zu passen. „Wir haben gut gespielt, aber nicht sehr gut“, sagte Lehmann. Die Zurückhaltung war auch angebracht, da beide Mannschaften in den Play-offs höchstwahrscheinlich wieder aufeinandertreffen
Als es dann noch zu schneien anfängt, sind die Voraussetzungen für ein echtes Wintergame unter freiem Himmel perfekt. 250 Zuschauer lassen sich weder vom Schnee noch von den kalten Temperaturen abhalten und wohnen am Eiswunder des Feodor-Lynen-Gymnasiums dem Geschlechterkampf der beiden Planegger Eishockeyvereine bei. Am Ende siegen die Damen des ESC Planegg standesgemäß mit 8:4 (2:1, 3:1, 3:2) über die Herren des EC Planegg-Geisenbrunn.
Planegg – „In 20 Jahren möchte ich noch mal nach Sotschi, um zu schauen, was aus den Sportstätten geworden ist.“ Sophie Kratzer sagte dies 2014, nachdem sie von den Olympischen Winterspielen aus Russland zurückgekehrt war. Und sie hatte noch so viel mehr vor. Doch Anfang vergangener Woche ist die ehemalige Eishockey-Nationalspielerin und Ex-Spielerin des ESC Planegg gestorben. Sie wurde nur 30 Jahre alt.
Am Montag, 13. Januar 2020, ist unsere Spielerin Sophie Kratzer verstorben. Mit ihr haben wir eine große Sportlerin, tolle Mannschaftskameradin und sehr gute Freundin verloren.
ESC Planegg trifft wohl auch in der K.-o.-Runde auf Ingolstadt
Es klingt etwas Ohnmacht aus der Bestandsaufnahme von Michael Lehmann zur Lage in der Dameneishockey-Bundesliga. „Wir haben es selber nicht mehr in der Hand“, sagt der Sportliche Leiter des ESC Planegg, „es liegt allein an Memmingen.“ Für Verzweiflung sorgt es bei den Pinguinen jedoch nicht, dass sich der Rivale aus dem Allgäu nach Abschluss der regulären Saison wieder den ersten Tabellenplatz und damit die beste Position für die Play-offs sichert. Das Team von Trainer Marcel Breil ist zufrieden mit Rang zwei, den ihm selbst der ERC Ingolstadt nicht mehr streitig machen kann. Obwohl der Kontrahent von der Donau noch vier Spiele zu absolvieren hat, kann er die 43 Punkte, die Planegg bisher sammelte, nicht mehr erreichen. Da auch die Panther nicht mehr eingeholt werden können, dürfen die beiden oberbayerischen Konkurrenten am Samstag (17 Uhr) in der Grafinger Scheune für ihr Aufeinandertreffen in den Play-offs üben, wo der Tabellenzweite auf den Dritten trifft, während der Erste gegen den Vierten antritt.
Eishockeyspielerin bangt um ihr Ziel und verlässt Planegg – ESC-Chefs genervt
Planegg – Wenn Celina Haider am kommenden Samstag in der Grafinger Scheune aufläuft, wird sie so motiviert sein wie selten. „Ich will die unbedingt schlagen“, stellt die 19-jährige Eishockeyspielerin klar. Mit „die“ ist nicht der ERC Ingolstadt gemeint, der dann seine Aufwartung in der Heimspielstätte des ESC Planegg macht, sondern der Gastgeber, bei dem Haider an Dreikönig kündigte. Schon am folgenden Tag trainierte die Angreiferin erstmals beim ERC mit. „Ich kenne die Leute dort, sie sind alle ganz nett“, sagt Haider. Bereits im vergangenen Sommer hatte sie mit einem Wechsel an die Donau geliebäugelt, entschied sich aber doch dafür, bei Planegg zu bleiben.
Den 9:0 (4:0, 3:0, 2:0)- und den 5:1 (2:1, 2:0, 2:0)-Erfolg in Mannheim wollte Klaus Wüst nicht unkommentiert stehen lassen. „Es ging nicht um die Meisterschaft“, stellte der Vorsitzende des ESC Planegg klar, es habe sich nur um zwei normale Spiele in der Vorsaison handelte. Allerdings wollte er nicht verheimlichen, dass er das Treiben seiner Eishockey-Damen mit innerem Genuss verfolgte. Gegen die Mad Dogs zeigte der deutsche Rekordmeister, was in ihm steckt, wenn er seine spielerischen Qualitäten aufs Eis bringt.
Michael Lehmann macht sich nichts vor. „Das wird eine schwierige Aufgabe“, sagt der Sportliche Leiter des ESC Planegg. Er erwartet am Samstag (19.30 Uhr) und Sonntag (11.45 Uhr) zwei heiße Duelle seiner Eishockeyspielerinnen bei den Mad Dogs Mannheim. Beim Kräftemessen zwischen dem Tabellenvierten und dem -zweiten der Bundesliga geht es um nichts weniger als um eine gute Ausgangsposition für die Play-offs, die Ende Februar beginnen. „Wichtig ist, dass wir den zweiten Platz sichern“, stellt Lehmann klar.
ESC Planegg holt auf Sparflamme Doppelerfolg in Bergkamen
Es gibt Spiele, die würde man sich am liebsten sparen – das ist auch im Dameneishockey so. Das Kräftemessen mit dem EC Bergkamen am Wochenende fiel für den ESC Planegg in diese Kategorie. Bis auf sechs Punkte konnten die Pinguine nichts erben. Und so absolvierte der ESC die beiden Vergleiche ohne echte Leidenschaft. Der 3:1- und der 3:0-Erfolg gegen den Tabellenletzten der Bundesliga waren besonders für Klaus Wüst ein ausgesprochener Langweiler. „Man hat gemerkt, dass es um nichts mehr geht“, räumte der Planegger Vorsitzende ein. Seine Mannschaft kann in dieser Spielzeit wohl nicht mehr als den zweiten Platz in der regulären Saison erreichen, und die bisher punktlosen Bären aus Bergkamen kommen aller Voraussicht nach nicht vom Tabellenende weg. „Das ist es dann, was rauskommt, wenn man Play-off spielt“, sagte Wüst. Er fühlte sich durch den Auftritt seines Teams in seiner ablehnenden Meinung gegenüber der Finalserie der besten Vier wieder einmal bestätigt.